Waldbachschule als Passivhaus
Mit dem Offenburger Klimaschutzkonzept wurde die Sanierung einer Schule als Modellprojekt beschlossen. Hierfür wurde die Waldbachschule ausgewählt, die aufgrund ihrer Kompaktheit und Gebäudestruktur die besten Voraussetzungen hat, um nach der Sanierung Passivhausniveau zu erreichen. Im Juni 2015 stimmte der Gemeinderat der Umsetzung des Sanierungskonzepts für 1,81 Millionen Euro zu.
Neben den Verbesserungen an der Gebäudehülle (Dach, Fenster, Außenwände und –türen) sind unter anderem eine Lüftungsanlage, die Ausstattung der Oberlichter im Treppenhaus mit Dreifachglas, eine passivhausfähige Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) sowie eine PV-Anlage mit ca. 30 kWp Bestandteile des Baus.
Klassenzimmer, Lehrerzimmer und die Rektoratsräume wurden flächendeckend mit dezentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Hierfür wurden Solarkollektoren in die wärmegedämmte Fassade des Gebäudes integriert, die vorbeiströmende Außenluft ansaugen und erwärmen. In jedem der Kollektoren befindet sich ein kleiner Ventilator, der dem Raum sensorgesteuert und bedarfsabhängig frische und erwärmte Luft zur Belüftung und Heizungsunterstützung zuführt.
Auf dem Weg zum Raum erwärmt sich die vorbeiströmende Luft auch an der bereits von innen aufgewärmten Gebäudewand hinter dem Kollektor. Die Wand fungiert somit als Wärmespeicher. Da die dem Raum zugeführte Frischluft bereits vorgewärmt ist, wird nur noch wenig Zusatzwärme benötigt. Die verbrauchte Luft wird über einen hochmodernen, fast lautlos funktionierenden Kreuzstromwärmetauscher, der zuströmende Frischluft mit der Abwärme der Fortluft erwärmt, abgeführt, wodurch der Bedarf noch weiter gesenkt werden kann. Ende 2016 soll alles fertiggestellt sein.
Gefördert wurde die gesamte Maßnahme durch das Land Baden-Württemberg, die KfW, den Badenova Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz sowie über die nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.