Eichendorff-Schule: Sanierung des Campus der Gemeinschaftsschule zum Effizienzgebäude 70
Im November 2017 stimmte der Gemeinderat der Stadt Offenburg zu, den Schulcampus der Eichendorff-Gemeinschaftsschule, im Stadtteil Albersbösch, energetisch zu sanieren. Das Sanierungskonzept wurde von der Projektleitung erarbeitet und wird durch den Tragwerksplaner und Energieberater Helmut Göppert von Göppert Ingenieure begleitet und überwacht. Die drei Schulgebäude des Campus werden den Energieeffizienzstandard Effizienzgebäude 70 erreichen.
Umfassende Modernisierungsmaßnahmen
Neben einer Modernisierung der Gebäude für eine zeitgemäße Pädagogik in einer Ganztagsgrundschule und Gemeinschaftsschule haben die energetischen Sanierungsmaßnahmen einen besonderen Stellenwert. Berücksichtigt werden: die Gebäudehülle (Dach, Fenster, Außenwände), die Heiztechnik (Umstellung auf Fernwärme, Wärmepumpen und Heizstrahldecken in Klassenzimmern), die Nachrüstung der Lüftungstechnik (dezentrale Be- und Entlüftung), die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik und den Austausch der Gebäudeleittechnik. Das älteste Schulgebäude ist ein Einspänner mit Satteldachs aus den 1950-er Jahren. In den 1960-er Jahren wurde die Schule um zwei Flachdachbauten im Skelettbau erweitert. In allen drei Gebäuden wird die komplette Gebäudetechnik zeitgemäß erneuert und an den angestrebten Energieeffizienzstandard (EG70) angepasst.
Die Umrüstung der Beleuchtungsanlagen in den Gebäuden der Eichendorff-Schule auf eine moderne und effiziente LED-Technik wird durch den PTJ im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert. Insgesamt werden ca. 730 neue Leuchten verbaut. Mit dem Austausch der energieintensiven Beleuchtungsanlagen können so zukünftig über 113.000 kWh/a Strom und über 1.300 Tonnen CO₂/a eingespart werden. In der direkten Gegenüberstellung der beiden Beleuchtungssysteme bedeutet die durchgeführte Modernisierung eine 81-prozentige Verbrauchsoptimierung des Stromverbrauches in den Trakten A und B, sowie eine knapp 78-prozentige Verbrauchsoptimierung im Trakt D. Neben der verbesserten Ausleuchtung führt die Umstellung auch zu einer deutlich effizienteren Lichtsteuerung, die individuell auf unterschiedlichste Nutzergruppen gezielt ausgerichtet und angepasst werden kann.
Alle notwendigen Räume, wie z.B. Klassenräume, Lernateliers, Lehrerzimmer usw. werden, ebenfalls gefördert durch den PTJ im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative (NKI), mit einer flächendeckenden dezentralen Lüftungsanlage ausgestattet, die mit ca. 90 % Wärmerückgewinnung betrieben werden kann. Diese Maßnahme führt auch zu einer starken Reduzierung der Lüftungswärmeverluste in den Gebäuden und damit zu einer weiteren Reduzierung des Wärmverbrauchs. Die dezentralen Be- und Entlüftungsgeräte haben einen deutlich niedrigeren Stromverbrauch als zentrale Lüftungsanlagen und tragen somit zum erwartet niedrigen Stromverbrauch auf dem gesamten Schulcampus bei.
Verbesserung der Luftqualität
Die Lüftungsanlagen werden durch einen CO₂-Sensor in jedem Klassenzimmer automatisch gesteuert, was es ermöglicht, eine auf 800 ppm festgelegte CO₂-Konzentration in den Räumen zu gewährleisten und so eine sehr gute Luftqualität, und damit ein sehr gutes Lernklima in den Klassenräumen permanent sicherzustellen. Unter hygienischen Gesichtspunkten ist wichtig, dass durch den permanenten Luftaustausch auch keine bedenklichen Aerosol- oder Keimkonzentrationen im Klassenzimmer entstehen können. Die Wärmetauscher der Lüftungsgeräte werden in der Regel an der Außenseite der Fassade in die Wärmedämmung integriert. In zwei Räumen werden allerdings auch Geräte verwendet, die zum Einbau auf der Innenseite der Fassade konzipiert sind. Gefördert wird die gesamte Maßnahme durch das Land Baden-Württemberg, die KfW und die nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Quelle Fotos: Stadt Offenburg
Nationale Klimaschutzinitative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen. Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages