Umweltfreundliche Alternative
11. November 2021
„Klimafit im Quartier“: Der Bühler Ortsvorsteher Georg Schrempp lässt den kostenfreien Energie-Check machen
Derzeit läuft die Kampagne „Klimafit im Quartier in den Gottswaldgemeinden. Der Bühler Ortsvorsteher Georg Schrempp hat die Gelegenheit genutzt und sich zu einem kostenfreien Energie-Check angemeldet. Anfang November ist Christian Dunker von der Ortenauer Energieagentur mit ihm die Möglichkeiten durchgegangen, die das fast 50 Jahre alte Einfamilienhaus für Schrempps persönlichen Klimaschutz bietet.
Im Mittelpunkt der Beratung stand eine Sorge, die Schrempp mit vielen anderen Hausbesitzern in Offenburg teilt: Wie kann ich zukünftig heizen? „Bis jetzt heizen wir mit Öl, das wollen wir natürlich ändern“, erklärt er. „Es wäre super, wenn wir eine klimafreundliche Alternative finden würden.“ Für Dunker eine Frage, mit der er sich täglich konfrontiert sieht. „Viele wollen weg von klimaschädlichen Ölheizungen“, weiß er. „Spätestens seit der Einführung der CO2-Abgabe ist auch absehbar, dass Öl nicht nur klimaschädlich ist, sondern auch zunehmend teuer“. Hinzu kommt das Verbot zum Einbau von Ölheizungen ab 2026. „Jetzt ist der beste Moment, sich von seiner Ölheizung zu verabschieden“, führt Dunker weiter aus. „Der Umstieg auf einen erneuerbaren Energieträger wird derzeit mit hohen Quoten gefördert und der Rausschmiss der Ölheizung bringt nochmal zehn Prozentpunkte zusätzlich.“
Dunkers Besuch beginnt mit einer Begutachtung des Haus- und des Garagendachs, um das Photovoltaikpotenzial abzuschätzen. Aufgrund seiner Konstruktion erlaubt das Flachdach keine gefahrlose solare Nutzung, das Garagendach hingegen scheint geeignet zu sein. Danach führt Schrempp ihn in den Heizungskeller, wo Dunker sich die Anlage zeigen lässt. Im anschließenden Gespräch gehen die zwei die Alternativen durch. Eine davon wäre der Anschluss an die vor dem Haus verlaufende Gasleitung und die Installation eines Gasbrennwertkessels. Wird dieser mit einer Solarthermieanlage gekoppelt, fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Installation der Heizung und die der Solarthermieanlage mit 40 Prozent der förderfähigen Kosten.
Wenn in dem Zuge ein Sanierungsfahrplan erstellt wird, legt der Staat sogar noch mal fünf Prozentpunkte drauf. „Allerdings ist Gas auch ein fossiler Energieträger und natürlich wird dieser mit der CO2-Abgabe belastet“, stellt Dunker klar. „Besser wäre es, direkt auf einen erneuerbaren Energieträger umzusteigen.“ Aus seiner Sicht bietet sich bei diesem teilsanierten Gebäude eine Wärmepumpe an. Diese bekäme Schrempp mit 45 Prozent vom BAFA gefördert. „Bereits jetzt heizt Herr Schrempp das Haus überwiegend über Fußbodenheizung. Entsprechend ist die benötigte Vorlauftemperatur relativ gering und der Bedarf an Strom zum Betrieb der Wärmepumpe hält sich in Grenzen.“ Darüber hinaus verfügt Schrempp über einen Scheitholzofen, der für Ambiente sorgt und an besonders kalten Tagen zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden kann.
Im Anschluss prüfte Dunker, welches Potenzial Schrempp für die Stromerzeugung zur Verfügung steht. Der Blick auf das Solardachkataster der Stadt Offenburg zeigt, dass das zuvor inspizierte Garagendach gutes solares Potenzial aufweist. Mittels spezieller Software ermittelt Dunker dann die Wirtschaftlichkeit des vorhandenen Potenzials und sieht bestätigt: Ein großer Teil des im Haus verbrauchten Stroms sowie eventueller Mehrbedarf durch eine Wärmepumpe oder sogar eine Wallbox für ein Elektroauto lassen sich über eine PV-Anlage auf dem Garagendach decken. Nach etwa zehn Jahren würde sich die Anlage amortisieren.
Die Details und die Empfehlungen des Besuchs werden in einem Bericht festgehalten, den Dunker nach Fertigstellung Schrempp zukommen lässt. Dieser ist begeistert von der Beratung und empfiehlt anderen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern, das Angebot der Ortenauer Energieagentur in Anspruch zu nehmen: „Es ist mir schon länger ein Anliegen, mein Haus ,klimafit‘ zu machen und die Checks der Energieagentur sind eine große Hilfe bei der Entscheidungsfindung.“
Bis 30. November läuft die Kampagne „Klimafit im Quartier“: Wöchentlich, jeweils mittwochs, finden in der Georg-Dietrich-Halle in Bühl Vorträge rund um Klimaschutz und Energieeinsparung in den eigenen vier Wänden statt. Auch übernimmt die Stadtverwaltung die Kosten für den Eigenanteil bei einem Energie-Check in den Gottswaldgemeinden.
Flachdach. Für Photovoltaik nicht besonders geeignet.
Beratung. Christian Dunker bei Ortsvorsteher Georg Schrempp.