Fernwärme als Baustein der Offenburger Wärmewende
Bis Ende 2023 muss die Stadt Offenburg ihre Kommunale Wärmeplanung beim Regierungspräsidium einreichen. Dazu ist sie nach dem Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz des Landes Baden-Württemberg verpflichtet, und die Arbeiten zu dem umfangreichen Plan sind weitestgehend abgeschlossen. Die Wärmeplanung wird künftig regelmäßig fortgeschrieben werden, sodass Änderungen der technologischen und juristischen Rahmenbedingungen, wie z.B. Vorgaben der Bunderegierung, in der lokalen Wärmewende berücksichtigt werden. Ziel der Kommunalen Wärmeplanung ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040. Fernwärme ist dabei eine wichtige Säule der Wärmewendestrategie der Stadt Offenburg. Der Ausbau der Fernwärme erfolgt in Offenburg mit der Wärmeversorgung Offenburg (WVO), eine Tochtergesellschaft der Stadt Offenburg (51%) und des E-Werk Mittelbaden (49%).
Unabhängig davon, ob die Wärmeversorgung zukünftig zentral oder dezentral erfolgen wird, ist der Umstieg auf erneuerbare Energieträger flächendeckend unabdingbar. Nur so lassen sich der im Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg beschlossene klimaneutrale Gebäudebestand sowie die Klimaschutzziele der Stadt Offenburg erreichen. Die zentrale Wärmeversorgung, die sich aus mehreren Wärmequellen speist, wie es in Offenburg derzeit realisiert wird, bietet dabei verschiedene Vorteile gegenüber dezentralen Einzellösungen. Unter anderem können so Abwärme und Potenziale für erneuerbare Energien direkt dort zum Einsatz kommen, wo sie zur Verfügung stehen. So stellt die Firma Burda mit seinem Standort am Bahnhof Abwärme aus ihrer Druckerei zur Nutzung im Fernwärmenetz zur Verfügung. Im Keller des Gesundheitszentrums an der Hauptstraße betreibt die WVO eine Großwärmepumpe. Eine weitere Wärmepumpe ist auf dem Burda-Grundstück in der Hauptstraße geplant. Die an anderen Standorten im Einsatz befindlichen gasbetriebenen Blockheizkraftwerke sind „H2-ready“, können also mit Wasserstoff betrieben werden, sobald dieser zur Verfügung steht. Darüber hinaus liefern sie hocheffizient produzierte Wärme für die Versorgung über das Fernwärmenetz und speisen lokal produzierten Strom ins Netz ein.
Zur Erreichung der Klimaziele ist vorgesehen, bis 2040 Fernwärmeversorgung komplett über erneuerbare Energien sicher zu stellen. Trotz des immensen Tempos, dass die Stadt und die WVO derzeit beim Ausbau der Fernwärme vorlegen wird es dennoch nicht möglich sein, bis 2040 alle Gebäude mit nachhaltiger Fernwärme zu versorgen. Die Ortenauer Energieagentur mit Sitz in der Freiburger Straße in Offenburg berät Eigenheimbesitzer*innen dabei, die optimale Lösung für ihr Gebäude zu finden. Fördermittel des Bundes erleichtern dabei die Entscheidung. Weitere Informationen gibt es auf https://www.offenburg-klimaschutz.de/presse/fernwaerme.html.