Barbara Cyr, Offenburg
veröffentlicht am 09.11.2013
„Ich bin Klimaschützerin, weil ich durch meine Kleidertauschabende dazu beitrage, das Kaufverhalten von Frauen nachhaltig zu beeinflussen und sie damit ermutige, gerade Geschäfte, die billig in Asien produzieren lassen, weniger zu unterstützen.“
Heute schon „geswappt“? – In vielen Großstädten hat sich in den vergangenen Jahren daraus ein richtiger Markt entwickelt. Die Rede ist von Austausch-Treffen, egal ob es sich dabei um Kleider, Schuhe, Schmuck, Taschen oder Parfums handelt. Für Barbara Cyr nichts Neues, schließlich veranstaltet sie seit mehr als 20 Jahren Kleidertauschabende.
Drei- bis viermal im Jahr wird ihr Wohnzimmer in eine riesige Umkleide mit Kleiderständern und Spiegel umgestaltet. Einzige Bedingung: Jeder bringt etwas mit! Ob aus Fehl-, Frustkäufen oder weil es einfach nicht mehr passt, alles Gewaschene und gut Erhaltene ist bei den Frauenabenden willkommen. „Ich stelle die Räumlichkeiten zur Verfügung und für Häppchen sorgen die Teilnehmerinnen“, sagt Cyr. Und wer keinen Babysitter hat, kann auch gerne die Kinder mitbringen. Rund zwei Stunden dauere der Tausch und von der 19- bis zur 64-Jährigen komme hier jede auf ihre Kosten, verspricht sie.
Oft sind die Kleider nur einmal getragen: Hier finden Tauschlustige das Kleid von einem spanischen Modedesigner ebenso wie die Markenlederjacke oder die fast nagelneuen Highheels, die frau unbedingt haben musste, in denen sie aber dann doch nicht richtig laufen konnte. Für eine andere Dame aber gar kein Problem und schon wechseln die Teile hin und her. Und was übrig bleibt, wird dem Frauenhaus angeboten. Übrigens sind auch Kinderkleider oder Spielsachen zum Tauschen immer sehr begehrt, weiß die 56-Jährige. So wechseln die Kleider munter ihre Besitzer.
Cyr: „Der Wunsch der Frauen, öfter mal etwas Neues anzuhaben, wird damit zum Null-Tarif und nachhaltig erfüllt.“ Und als Zugabe lernen alle neue Menschen kennen und erleben einen geselligen Abend.