Wer keinen Müll kauft, muss ihn nicht wegschmeißen
Mal ehrlich! – nervt es Sie nicht auch, wenn die dünne Hülle des gelben Sackes mal wieder reißt und sich der gesamte Plastikmüll vor Ihnen auf dem Boden ausbreitet?
Dem können Sie entgegenwirken, indem Sie beim Kauf von Fleisch, Wurst, Käse, Joghurt, Gemüse oder auch Einwegflaschen auf Plastikverpackungen weitgehend verzichten. Haushaltsartikel aus Kunststoff können durch Materialien aus Glas, Porzellan, Metall oder Holz ersetzt werden. Feste lassen sich mit gutem Gewissen feiern, wenn auf Einweggeschirr und Plastikstrohhalme verzichtet wird und Ihren Kaffee oder das Eis genießen Sie doch lieber entspannt vor Ort, bevor Sie sich abgehetzt den „Coffee to go“ über den Pulli schütten.
Vermeintlich günstige Elektrogeräte, die nach zwei Jahren den Geist aufgeben, qualitativ minderwertige Kleidung, Spielzeug, Dekoartikel, Haushaltsutensilien, Möbel u.v.m. landen schnell im Müll, weil ihre Haltbarkeit begrenzt ist. Achten Sie beim Kauf auf nachhaltige Herstellung der Ware, gute Materialqualität, sinnvolle Funktionalität, hohe Reparaturfähigkeit und überlegen Sie, ob der Kauf wirklich sinnvoll und notwendig ist. Investieren Sie lieber ein paar Euro mehr, sonst werden Spontankäufe schnell zu Fehlkäufen und das kann für Ihren Geldbeutel, die Umwelt und das Klima richtig teuer werden.
Der pro Kopf Verbrauch bei Plastikmüll lag 2015 bei 37 kg pro Jahr in Deutschland, das sind bei 80 Mio. Einwohnern 3.034.000.000 kg, in Worten über 3 Milliarden kg pro Jahr – und das allein in Deutschland. Auf Europa oder gar weltweit hochgerechnet kommen so etliche Tonnen zusammen, die zu gigantischen Müllhalden führen und die Weltmeere verschmutzen, denn nur ein Teil davon wird recycelt. Eine PET-Flasche braucht ca. 450 Jahre bis sie im Wasser zerfallen ist. Zurück bleibt Mikroplastik, das über die Nahrungskette von Tier und Mensch aufgenommen wird.
Beobachten Sie beim nächsten Einkauf mal bewusst und kritisch Ihr Kaufverhalten und Sie werden schnell merken: Weniger kann mehr sein!