Strom sparen? Die Stadt hilft!

7. Juni 2019

 

Ein Angebot für Haushalte mit geringem Einkommen

 

Der „Stromspar-Check-Aktiv“, eine Aktion der Caritas und des Bundesverbands der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e.V., geht in die nächste Förderrunde. Anlass für uns, bei der städtischen Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte nachzufragen, was es mit dem Projekt auf sich hat und inwieweit die Stadt das Vorhaben unterstützt.

 

Frau Kurte, was ist unter dem „Stromspar-Check Aktiv“ zu verstehen?

 

Bernadette Kurte: Der Stromspar-Check Aktiv ist ein Beratungsangebot zur Einsparung von Energie und Wasser zuhause. Hierzu finden zwei Besuche statt: Beim ersten Besuch prüfen ausgebildete Stromsparhelfer Rechnungen, schauen sich vorhandene Geräte an und gehen Auffälligkeiten nach. Beim zweiten Besuch bringt das Stromspar-Team technische Energiesparhilfen wie LED-Lampen und Strahlregler für Wasserhähne mit. Diese sind – wie die gesamte Beratung – kostenlos. Darüber hinaus gibt es einen individuellen Stromspar-Fahrplan und, falls notwendig, wird die Anschaffung eines neuen Kühlgeräts mit 100 Euro unterstützt.

 

Was hat der PVD damit zu tun?

 

Kurte: Der PVD Zweckbetrieb – Produktion, Vertrieb, Dienstleistungen – engagiert sich für langzeitarbeitslose Menschen. Ziel ist es, diese zu qualifizieren, zu beschäftigen und mit ihnen im Laufe einer Beschäftigungsmaßnahme eine neue berufliche Perspektive zu erarbeiten. Als solcher ist er Träger des Projekts Stromspar-Check Aktiv für die nördliche Ortenau. Ausbildung und Tätigkeit der Stromsparhelfer wird von der Kommunalen Arbeitsförderung Ortenau (KOA) unterstützt. Auch vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) kommt Geld. Darüber hinaus wird das Projekt seit April dieses Jahres durch die Sparkassenstiftung Offenburg/Ortenau gefördert.

 

Wer kann davon profitieren?

 

Kurte: Zielgruppe sind Haushalte mit geringem Einkommen, zum Beispiel Personen, die Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Grundsicherung, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen oder deren Einkommen unter dem Pfändungsbeitrag liegt. Wer sich nicht sicher ist, ob er berechtigt ist, den Stromspar-Check in Anspruch zu nehmen, kann einfach beim PVD anrufen und fragen.

 

Seit wann gibt es das Angebot – und wie wird es genutzt?

 

Kurte: Der PVD bietet den Stromspar-Check seit 2012 an. Seit dem Projektstart bis Ende 2018 wurden 1654 Haushalte in der nördlichen Ortenau beraten, über die Hälfte davon in Offenburg.

 

Was hat die Stadt davon?

 

Kurte: Die CO2-Einsparungen, die über den Stromspar-Check erreicht werden, sind beachtlich. Allein über die im vergangenen Jahr ausgegebenen technischen Energiesparhilfen und getauschten Kühlschränke werden in Offenburg fast 55 Tonnen CO2 jährlich eingespart, über die gesamte Lebensdauer der Geräte gerechnet macht das fast 250 Tonnen. Zum Vergleich: Ein Jahr Autofahren im Mittelklassewagen entspricht einem CO2-Ausstoß von zirka zwei Tonnen. Deswegen unterstützen wir das Projekt, wo wir nur können, denn es hilft uns, die im Offenburger Klimaschutzkonzept festgelegten Ziele zu erreichen.