KLIMAFASTEN (II): Christoph Huck beklagt sich über Energieverschwendung und zeigt, wie man es besser macht

15. März 2019

 

Solarenergie ist der Schlüssel für eine klimafreundliche Zukunft – so die Überzeugung von Christoph Huck, 18 Jahre, Schüler an der Waldorfschule in Offenburg. Im Rahmen der diesjährigen Reihe zum Klimafasten fragt Petra Rumpel, Geschäftsführerin des BUND-Umweltzentrums Ortenau, ihn nach seinen Vorstellungen für einen nachhaltigen Umgang mit Energie. In einer Reihe zum Klimafasten stellt die städtische Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte gemeinsam mit dem BUND-Umweltzentrum Ortenau, der Evangelischen Erwachsenenbildung Ortenau und dem katholischen Bildungszentrum Offenburg bis Ostern Jugendliche vor, die sich für den Klimaschutz einsetzen.

 

 

Chris, in was für einer Umgebung möchtest du in der Mitte deines Lebens gerne leben?

Christoph Huck: Bevor ich einmal eine eigene Familie gründe, möchte ich, dass sich der Umgang mit den natürlichen Ressourcen verbessert und mehr Gerechtigkeit auf der Welt herrscht. Wir können doch nicht weiter auf Kosten der Menschen im globalen Süden im Luxus leben, bis es durch den Klimawandel irgendwann tatsächlich auch bei uns ungemütlich wird.

 

Wie soll es in Offenburg aussehen, vor allem in Bezug auf die künftige Energieversorgung?

Huck: Ich stelle mir vor, dass in zehn Jahren alle geeigneten Dächer mit Solaranlagen bestückt sind, vor allem natürlich auch die von öffentlichen Gebäuden. Sowohl Photovoltaik zur Stromerzeugung als auch Solarthermie für Warmwasser und Heizung werden dann intensiv genutzt. Dann gibt es bestimmt auch ausreichende und flexible Speichermöglichkeiten, zum Beispiel auch durch die Umwandlung von Strom in Gas. Zusammen mit anderen erneuerbaren Energieträgern (EE) und nachwachsenden Rohstoffen reicht das für unsere Energieversorgung, auf die Kohleverstromung und andere fossile Brennstoffe kann man verzichten.

 

Wie stellst du dir den Weg dahin vor? Noch decken die EE unseren Verbrauch ja nicht.

Huck: Es gibt so viel Energieverschwendung, sowohl im Privathaushalt als auch in der Öffentlichkeit. Überzogene Weihnachtsbeleuchtung, alte Straßenlaternen, die noch nicht mit LED-Technik arbeiten, Dauerbeleuchtung in öffentlichen Gebäuden, unter anderem auch in Schulfluren, statt Bewegungsmelder einzusetzen, wären nur ein paar Negativbeispiele. Auch zuhause macht man sich zu wenig Gedanken, was man wirklich braucht.

 

Hast du dafür konkrete Beispiele? Wie gehst du denn selbst mit Energie um?

Huck: Ich heize mein Zimmer nur, wenn ich mich darin aufhalte, und beachte die Regeln zum sinnvollen Lüften. Mein Handy lade ich außerdem nicht über Nacht, weil der Akku sonst nach wenigen Stunden bereits vollgeladen ist, der eingesteckte Trafo aber weiter Strom verbraucht. Wir teilen uns zuhause einen Laptop, der nur dann eingeschaltet wird, wenn wirklich jemand daran arbeitet. Für die meisten praktischen Anwendungen reicht mir mein Smartphone. Das hat so viele Funktionen, dass ich nicht noch ein Tablet oder einen Fotoapparat brauche. Außerdem achte ich darauf, es nur als „Arbeitsgerät“ zu nutzen und dann auch wegzulegen, wenn es nicht gebraucht wird.

 

Und du engagierst dich auch über deinen privaten Lebensstil hinaus für den Klimaschutz?

Huck: Ja, meine Generation wird wohl die erste sein, die den Klimawandel voll zu spüren bekommt. Darum bin ich seit Ende 2018 bei der Jugendbewegung „FridayforFuture“ aktiv. Auch in Offenburg gab es im Januar schon eine erste Aktion mit 500 Teilnehmenden. Wir fordern einen schnelleren Stopp der Kohleverstromung und dass die Politik endlich die nötigen Schritte unternimmt, um die beim Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarten Klimaziele auch einzuhalten.