Für die Zukunft
30. Januar 2020
„Unverpackt“-Laden öffnet im 1. Halbjahr 2020
Mit der Unterzeichnung des Mietvertrags vergangene Woche für den „Unverpackt“-Laden haben die beiden Vorstände von einMACHGLAS Offenburg eG i.G., Carmen Blust und Carmen Stürzel, einen weiteren wichtigen Schritt zur Verwirklichung des Genossenschaftsprojekts getan. Die Eröffnung des Ladens, Am Marktplatz 19, ist für das zweite Quartal 2020 geplant. Ein Gespräch mit den beiden Macherinnen.
Frau Stürzel, wie kam es zu der Idee, einen „Unverpackt“-Laden zu eröffnen?
Carmen Stürzel: Im Mai 2019 fand ein erstes offenes Organisationstreffen im Gemeindehaus der Evangelischen Stadtkirche statt. In Arbeitsgruppen wurde dann recherchiert, ob Offenburg ein geeigneter Standort ist. Im Oktober fiel dann der Beschluss, die Idee auf professionelle Beine zu stellen: Am 12. November wurde die Genossenschaft gegründet, ab 21. November konnten Anteile gekauft werden.
Frau Blust, welche Vorteile bietet eine Genossenschaft für ihr Geschäftsmodell?
Carmen Blust: Für eine Genossenschaft sprach von Anfang an das vielfältige und breite Echo in der Bevölkerung. Wir wollten die Bürger/innen mit ins Boot nehmen. Jeder kann ab 50 Euro Anteile kaufen und damit die Geschäftsidee unterstützen. Und jeder Zeichner hat eine Stimme, die beispielsweise auch mit entscheidet, was mit einem Überschuss gemacht wird – Investitionen oder Ausschüttung.
Waren Sie von der Resonanz überrascht?
Stürzel: Sie war für uns mit rund 365 Mitgliedern vom Schüler bis zum Rentner überwältigend. Auch die Förderungen durch die Bürgerstiftung St. Andreas und die Allianz für Beteiligung waren für uns ganz wichtig. Wir haben bis jetzt schon rund 85 000 Euro, für die Einrichtung, Warenausstattung und einen finanziellen Puffer des Ladens brauchen wir 150 000 Euro. So freuen wir uns über neue Anteilseigner/innen. Um die Bevölkerung weiter zu informieren, bieten wir im Februar vier Ladenführungen an: Montag, 10. und 17. Februar, jeweils 18 bis 19 Uhr, und Samstag, 22. und 29. Februar, jeweils 10 bis 12 Uhr.
Welche Ziele verfolgen Sie?
Blust: Wir wollen helfen, Müll maximal zu vermeiden und so wenig wie möglich Lebensmittel zu verschwenden. Wir wollen mit dem „Unverpackt“-Laden die Nahversorgung in der Innenstadt stärken, den Marktplatz beleben und eine soziale Begegnungsstätte für Jung und Alt sein.
Wie sieht das Sortiment aus?
Stürzel: Das Sortiment deckt die Grundversorgung eines Haushalts ab, ausgenommen Wurst und Fleisch. Dazu gehören auch Reinigungsartikel vom Putzmittel über Zahnpasta bis hin zur Kosmetik. Coffee-to-go-Mehrwegbecher wird es auch geben. Unverpackt einkaufen bedeutet bei uns „regional, saisonal, ökologisch und nachhaltig“.
Sie bieten auch Veranstaltungen an?
Blust: Ja, Vorträge zu klimarelevanten Themen, rund um Lebensmittel und auch generationsübergreifende Veranstaltungen sollen bei uns stattfinden.
Interesse? – Kontakt: Alle Unterlagen als Download unter www.einmachglas-offenburg.de.