Mähen fördert das Wachstum
2. Juli 2019
Das gilt auch für Wildblumenwiesen.
Wer in diesen Tagen in Offenburg unterwegs ist und sieht, dass blühende Wildblumenwiesen abgemäht werden, wird sich wundern. Doch dass dieser Schnitt stattfindet, hat seinen Grund.
Wildblumenarten wachsen, blühen und samen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Damit möglichst viele Arten auf der Fläche erhalten bleiben, muss oft genug gepflegt werden, um konkurrenzschwächeren Arten zu Licht, Wasser und Nährstoffen zu verhelfen und selten genug gepflegt wer- den, um möglichst vielen Arten einen vollständige Entwicklung vom Keimen bis zur Samenreife zu ermöglichen. Jedes Jahr kann zu einem anderen Zeitpunkt gemäht werden oder auch abschnittsweise.
Der erste Schnitt sollte trotz allem spätestens Ende Juni erfolgen, ein weiterer kann im August oder September gemacht werden. Bei jedem Schnitt sollten jedoch mindestens zehn Prozent der Fläche ungemäht bleiben. Dieser natur belassene Streifen sollte jährlich wandern. Neben den Blütenflächen sind besonders offene oder schütter bewachsene Bodenstellen für Insekten wertvolle Nist- und Überwinterungsplätze und sollten erhalten bleiben. Hat sich eine Blumenwiese gut etabliert, gliedert sich diese in zwei Arten:
Wiesenmischung mit hohem Grasanteil: Bei Boden mittlerer oder hoher Nährstoffversorgung sollte ein- bis dreimal jährlich gemäht und das Mahdgut abgetragen werden. Bei zweimaliger Mahd kann ein früher erster Schnitt bei voller Margeritenblüte oder zwischen Ende Mai und Mit- te Juni empfohlen werden. Der zweite Schnitt sollte nicht vor September durchgeführt werden. Ist die Wiese besonders mager, kann eine Mahd alle zwei Jahre ausreichend sein.
Saum- und Blühmischungen mit niedrigem Grasanteil: Um den Insekten und Vögeln genug Nahrung und Lebensraum zu bieten, wird der Bestand nur einmal zwischen April und Anfang Mai gemäht. Hier ist das anteilige Stehenlassen und nicht Mähen besonders sinnvoll, denn in vielen Stängeln nisten Insekten.
Die Großflächen wurden bereits vorige Woche abgemäht, die kleineren Flächen sind in den nächsten Tagen dran. Derzeit gibt es in Offenburg 7000 Quadratmeter Fläche, in diesem Jahr kommen weitere 1500 Quadratmeter dazu.